
Über Uns
Mit 17.000 Werken der bildenden Künste sowie 1.500 Werken der angewandten Kunst und des Laienschaffens beherbergt das Kunstarchiv Beeskow einen außergewöhnlichen Bestand aus 40 Jahren DDR, der von kulturhistorischem wie kunsthistorischem Interesse ist. Vor 1990 im Besitz von Parteien, Massenorganisationen und staatlichen Einrichtungen der DDR, gehören die Arbeiten seit der deutschen Wiedervereinigung den neuen Bundesländern. Im Beeskower Depot lagern die Anteile der Länder Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Diese zufällige wie abgeschlossene Zusammenstellung staatlich finanzierter Werke bietet heute facettenreiche Einblicke in das Kultur- und Kunstsystem der DDR: An ihnen lassen sich einerseits politische und gesellschaftliche Normen ablesen. Andererseits lädt der Bestand ebenso dazu ein, bildnerischen und ästhetischen Qualitäten nachzuspüren.
SchliessenGeschichte

Bis zum 30. April 2019 regelte ein Verwaltungsabkommen zwischen den Ländern Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern und dem Landkreis Oder-Spree den Betrieb des Kunstarchiv Beeskow, wo seit Anfang der 1990er Jahre Kunstbestände von Parteien, Massenorganisationen und Staatsorganen der DDR bewahrt, ausgestellt und erforscht werden. Nachdem die Länder Berlin und Mecklenburg-Vorpommern ihren Ausstieg aus dem Verwaltungsabkommen erklärten, wird das Kunstarchiv Beeskow weiterhin vom Landkreis Oder-Spree getragen und durch das Land Brandenburg umfangreicher gefördert.
2019
Aufhebung des Verwaltungsabkommens zwischen den Ländern Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Zukünftig regelt jedes Land den Verbleib seines Teilbestandes selbst vertraglich mit dem Landkreis Oder-Spree. Das Land Brandenburg fördert das Kunstarchiv Beeskow nun umfangreicher.
Die seit Ende 2015 laufende Generalinventur des Bestandes wird zum 30. April 2019 abgeschlossen.
Das neue Depot, das eine verbesserte Aufbewahrung, Sichtbarkeit und Zugänglichkeit ermöglicht, wird am 29. Mai 2019 als offenes Depot feierlich eröffnet.
2018
Durch Mittel aus dem Förderprogramm „Invest Ost“ wird die Neuausrüstung der Depotanlage in den ehemaligen Räumlichkeiten des Kreisarchivs auf der Spreeinsel in Beeskow möglich. Der Umzug des Kunstbestandes konnte Ende 2018/Beginn 2019 abgeschlossen werden.
2017
Florentine Nadolni übernimmt die Leitung des Kunstarchivs Beeskow.
2015
Verhandlungen des Landkreises Oder-Spree, der Stadt Beeskow und des Landes Berlin über die Aufnahme von rund 15.000 Objekten der (West-)Berliner Artothek der Sozialen Künstlerförderung in den künftigen Neubau enden ergebnislos.
Beginn einer Generalinventur im Auftrag der Länder Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
2010
Im Oktober stellt das von der Stadt Beeskow und dem Landkreis Oder-Spree beauftragte Architekturbüro Max Dudler die Entwürfe für einen Neubau des Kunstarchivs vor, dessen Realisierung wegen fehlender Finanzierung bislang aussteht.
2009-2012
Verbundprojekt „Bildatlas: Kunst in der DDR“: es entsteht eine Bilddatenbank zur Malerei zwischen 1945 und 1990 mit mehr als 20.000 Objekten in 165 Sammlungen (Museen, Sonderdepots, Unternehmen und privaten Einrichtungen); Leitung: Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg vom Institut für Soziologie der TU Dresden, Projektpartner sind das Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und das Kunstarchiv Beeskow
2008
Nachdem Dr. Wolfgang de Bruyn zum Kleist Museum nach Frankfurt/Oder gewechselt ist, übernimmt die Leitung des Kunstarchivs Beeskow Dr. Ilona Weser, Dezernentin für Bildung, Gesundheit und Soziales im Landkreis Oder-Spree.
2005
Die Ausstellung „Ein weites Feld. Landwirtschaft in der Malerei der DDR“ mit Bildern aus dem Kunstarchiv Beeskow und der BauernGalerie im Schloss Elisabethenburg wird in Kooperation mit den Meininger Museen ausgerichtet und von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und dem Thüringer Kultusministerium finanziell unterstützt.
2004
Die Ausstellung „Zwischen Himmel und Erde, Landschaftsbilder aus der DDR“ wird in Kooperation mit dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam durchgeführt und von der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv DRA, der Kulturstiftung des Bundes, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Land Brandenburg und dem Kulturland Brandenburg e.V. gefördert.
2001
Zwischen den Ländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wird das Verwaltungsabkommen „Kunstarchiv“ geschlossen. Das Kuratorium einigt sich auf den neuen Namen „Kunstarchiv Beeskow“. Für die Verwaltung des Archivbestandes gewinnt das Land Brandenburg einen im Land ansässigen Betreiber: das Kultur- und Sportamt des Landkreises Oder-Spree, dessen Leiter Dr. Wolfgang de Bruyn ist. Marina Aurich, Leiterin des Kreisarchivs, zeichnet sich für die Katalogisierung des Bestandes verantwortlich. Die Arbeitsräume befinden sich auf der Burg Beeskow.
1999
Herbert Schirmer verlässt die Burg Beeskow, deren neuer Direktor Tilman Schladebach wird.
1998
Nach der Ausstellung „… und der Zukunft zugewandt!“, die 1997 gezeigt wird, findet im November 1998 die Werkstattausstellung „Rahmen-Wechsel: Fragen an Kunstsammlungen der Parteien und Massenorganisationen der DDR“ statt, die bei Publikum und Medien heftige Reaktionen auslöst und zu kontroversen Diskussionen in der Fachöffentlichkeit führt.
1996
Die Inventarisierung von Gemälden, Grafiken, Skulpturen, Medaillen, kunsthandwerklichen Textilien, Karikaturen, Fotografien und Plakaten wird abgeschlossen und mit der Arbeit an dem Bestandskatalog mit Werken der Malerei, Grafik und Skulpturen begonnen. Im September präsentiert das Zentrum die Bilderschau „Die Schönheit der Macht“, die mit einem internationalen Symposium zum Verhältnis von Kunst und Diktatur eröffnet wird.
1995
Von der Verwaltung des Landkreises Oder-Spree wird für die insgesamt 20.000 Kunstwerke ein in der Nähe der Burg gelegenen Speicher zu einem Bilddepot umgebaut. Die beteiligten Bundesländer, die Kreisverwaltung und die Interessengemeinschaft „neue bildende kunst“ in Berlin schließen Vereinbarungen, die den Umgang mit der Kunst weitestgehend regeln. Das „Sammlungs- und Dokumentationszentrum Kunst der DDR“ stellt im Oktober eine wissenschaftliche Mitarbeiterin, einen Depotverwalter und eine Bibliothekarin ein. Erste Leihgaben aus dem Dokumentationszentrum werden im Arbeitermuseum Kopenhagen gezeigt. Die Ausstellungen „Querformat 1“ und „Querformat 2“ werden der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Senat für kulturelle Angelegenheiten in Berlin beschließt, die Sammlung, die aus dem Besitz des Magistrats von Berlin (Ost) in die Rechtsnachfolge des Senats gelangt war, nach Beeskow zu geben.
1994
Die Treuhandanstalt übergibt den Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern die im Haus der NDPD gelagerten Kunstwerke. Das „Sondervermögen“ geht nach dem Fundortprinzip in das Eigentum der jeweiligen neuen Bundesländer über. Die Länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin entscheiden sich für einen Länderverbund. Der Kunstbestand kommt nach Beeskow. Auf der Festung Königstein entsteht eine vom Kunstfonds des Freistaates Sachsen betriebene Forschungs- und Erfassungsstelle, in Halle/Saale eine Dokumentationsstelle zur Erfassung von Kulturvermögen des Landes Sachsen-Anhalt und in den Meininger Museen lagert der Kunstbestand der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe, der in das Eigentum des Freistaates Thüringen überging. Ein von der Treuhand finanziertes dreijähriges Programm sieht eine gemeinsame Bearbeitung des Bestandes vor. Leiteinrichtung ist die Burg Beeskow.
1993
Im Dezember wird im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin ein Symposium unter dem Thema „Auf der Suche nach dem verlorenen Staat“ durchgeführt. Die Veranstaltung dient der kritischen Auseinandersetzung mit der Auftragskunst in der DDR und thematisiert den weiteren Umgang mit etwa 12.000 Kunstwerken, die im Auftrag der Parteien und Massenorganisationen der DDR entstanden und als „Sondervermögen“ von der Treuhand sichergestellt und verwaltet werden. Wissenschaftler empfehlen die Einrichtung einer Forschungsstelle, um die Kunst wissenschaftlich zu erschließen.
1992/93
Die 1990 eingesammelten Kunstwerke werden auf Beschluss des Rates der Stiftung Kulturfonds auf die neuen Bundesländer verteilt. Die Burg Beeskow übernimmt den Hauptteil der auf das Land Brandenburg entfallenen Kunstwerke (300 Gemälde, 4.000 Grafiken, 70 Skulpturen).
1991
Nach einem Kreistagsbeschluss wird damit begonnen, die Burg Beeskow zum ostbrandenburgischen Kultur- und Bildungszentrum umzubauen. Gleichzeitig beginnt man mit der Einrichtung einer zeitgenössischen Kunstsammlung für den Raum Berlin/Brandenburg. Herbert Schirmer, letzter Kulturminister der DDR, ist seit 1990 Leiter der Burg Beeskow.
1990
Im Auftrag des letzten Kulturministeriums der DDR werden in allen Bezirken der DDR die Kunstwerke eingesammelt, deren Ankäufe der Kulturfonds der DDR finanziert hatte und die in öffentlichen Gebäuden ausgestellt waren.
SchliessenDOK-Zentrum

Wie das Kunstarchiv Beeskow ist auch das im 30 km entfernten Eisenhüttenstadt verortete Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR (DOK) – mit seinen über 170.000 Sammlungsobjekten – ebenso Aushandlungsort und Wissensspeicher des kulturellen Gedächtnisses zur DDR.
Beide Institutionen sind sowohl inhaltlich als auch strukturell eng miteinander verbundenen. Ihre gemeinsamen Ziele und Aufgaben bestehen im Bewahren, Erschließen und im zeitgemäßen Vermitteln einer materiellen und visuellen Kultur, die nach 1990 ihren gesellschaftlichen Bezugsrahmen verloren hat. Hierzu gilt es, den historischen Komplex – 40 Jahre DDR – aus immer neuen, interdisziplinären Perspektiven zu betrachten und ihn gegenwartsbezogen zur Diskussion zu stellen.
Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR
Erich-Weinert-Allee 3
15890 Eisenhüttenstadt
E-mail: info@alltagskultur-ddr.de
Tel. 03364 – 41 73 55
Team

Florentine Nadolni
Leiterin Kunstarchiv Beeskow/Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR
Sabrina Kotzian
Presse, Leihverkehr, Organisation
Tel. 03366-35 2735
Sabrina.Kotzian@landkreis-oder-spree.de
Dr. Angelika Weißbach
wissenschaftliche Mitarbeiterin
Tel. 03366-35 2734
Angelika.Weissbach@landkreis-oder-spree.de
Dr. Christian Gaubert
wissenschaftlicher Volontär
christian.gaubert@landkreis-oder-spree.de
Birgit Karau
Bibliothek
Tel. 03366 35 2733
Birgit.Karau@landkreis-oder-spree.de
Rostyslav Voronko
Depotverwaltung, Restaurierung
Tel. 03364-41 7355
Rostyslav.Voronko@landkreis-oder-spree.de
Förderer & Partner
Das Kunstarchiv Beeskow ist eine Einrichtung des Landkreises Oder-Spree. Es wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur der Landes Brandenburg.
Forum Kunstarchiv Beeskow e.V.
Sie haben Interesse das Kunstarchiv zu unterstützen? Dann melden Sie sich unter:
03366 35 2715
Das Kunstarchivs Beeskow arbeitet seit Jahrzehnten eng mit Partnern und Institutionen aus Wissenschaft, Kunst und Kultur zusammen.
Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR
https://www.alltagskultur-ddr.de/
Burg Beeskow
http://www.burg-beeskow.de/
Schloss Biesdorf
http://schlossbiesdorf.de/
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)
https://zzf-potsdam.de/